Der Nexus-Ansatz in der Industrie in Zeiten der Energiewende
Was auf Ebene der Kommunen nur langsam oder erst durch den Druck gesetzlicher Verordnungen umgesetzt wird, hat in vielen Produktionsstätten der prozessorientierten Industrien längst Einzug gehalten. Denn steigende Rohstoffpreise und Kosten bei der Abwasserentsorgung machen die Aufbereitung und Wiederverwendung von Prozesswässern und -abwässern und die Rückgewinnung von Hilfs- und Prozessstoffen für die Unternehmen zu einer wirtschaftlich attraktiven Herausforderung.
Im Zuge der Energiewende und des Ausbaus der dezentralen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ändert sich dabei gerade die Ausgangslage: Galten elektrochemische Verfahren – vor allem für die chemische Synthese von Grundchemikalien – aufgrund ihres Strombedarfs bislang eher als unwirtschaftlich, gewinnen sie in Zeiten, in denen akut nicht benötigter Strom aus fluktuierenden Quellen (Windkraft und Photovoltaik) die Preise an den Strombörsen drückt, an Bedeutung.